Sonntag, 30. Oktober 2011

Fiji time!


In diesen zwei Wochen habe ich mindestens so viel Zeit in einer Hängematte verbracht, wie in meinem ganzen bisherigen Leben. Wir haben uns entschieden Fiji auf eine entspannte Variante zu entdecken. Unser „Bula Pass“ erlaubt uns zwei Wochen von einer Insel der Yasawa-Gruppe zur nächsten zu hüpfen. Ein beeindruckend schneller Katamaran chauffiert täglich eine doch anständige Zahl Backpacker von der Hauptinsel zu den verschiedenen Stopps der Inselkette. Die einfachen Resorts mit ihren Beachbungalows haben meist einen schönen von Palmen gesäumten Strand und ein wunderschönes Riff für sich alleine und sind nur übers Wasser erreichbar. Neben Schnorcheln, Tauchen, am Strand liegen und etwas Wandern gibt es hier nicht viel zu tun. Genau der richtige Platz also um uns vom „Reisestress“ der ersten drei Monate zu erholen. ;-)


Die immer gut gelaunten Fijians machen es einem einfach sich schnell wohl zu fühlen und jeden Tag vom Beginn an zu geniessen. Auf jeder Insel werden wir mit einem Willkommenssong begrüsst und man muss sich schon fast wehren nicht gleich geknuddelt zu werden. Mit täglichen Aktivitäten bringen uns die Angestellten das Leben auf Fiji näher. Sei es das Weben von Armbändern  und Tragetaschen aus Palmblättern, das Kochen von Rôti mit einfachsten Mitteln, das Zerlegen einer Kokosnusspalme und ihrer Früchte in Einzelteile oder das Kochen eines Nachtessens unter der Erde, Fijians haben gelernt mit genialen Tricks und Kniffs auf diesen kleinen Inseln zu überleben. Der Besuch eines Dorfes und vor allem der Dorfschule war für uns bestimmt ein Highlight. Von der Gitarre und Ukulele begleiteter Gesang ist ein fester Bestandteil im Leben der Einheimischen und man liess uns immer wieder an Darbietungen und traditionellen Tänzen teilhaben. Nachdem wir uns an einem Abend noch dem traditonellen Getränk Cava so richtig hingegeben haben, konnten wir das „lazy“ Lebensgefühl endgültig nachvollziehen. Auch für uns wird der Ausdruck „Fiji time“ sinnbildlich für die weiteren Tage.


Alle, die uns kennen wissen, dass zwei Wochen gar nichts tun bei uns dann doch nicht funktioniert. Endlich sind wir an einem Ort an dem wir wieder einmal Tauchen können. Unser erster Tauchgang sollte gleich ein Spezieller werden. Jeden Mittwoch steht nämlich „shark feeding“ auf dem Programm. Mit Fischresten werden die Haie zwei Mal pro Woche angelockt und den Touristen vorgeführt. Auch wenn dies die natürliche Lebensweise dieser Tiere nicht unbedingt unterstützt, wollten wir es trotzdem mal ausprobieren. Kaum sind wir abgetaucht und am Grund des Riffes angelangt, gleiten schon die ersten Riffhaie an uns vorbei. Die Fischköpfe und Lobsterreste locken noch ganz andere Fische an und das Spektakel beginnt so richtig als der Topf mit Fischabfällen ausgekippt wird. Während 40 Minuten kommen wir nicht mehr aus dem Staunen heraus. Beginnend mit kleinen Whitetips werden die Haie immer grösser und zahlreicher. Bald kreisen zwanzig bis dreissig Haie vor uns und bedienen sich am Festmahl. Plötzlich sind die kleinen Haie verschwunden und scheinbar aus dem Nichts tauchen zwei 3,5m „Lemonsharks“ auf und sichern sich einen Happen. Heute haben wir die „Fantastic wall“ und „Fishy hangout“ betaucht. Zwei weitere Tauchspots, die uns die wahre Schönheit Fijis gezeigt haben.

Ihr merkt schon, hier könnte man es noch lange aushalten. Trotzdem freuen wir uns mittlerweile riesig auf Neuseeland und haben die Zeit in den Hängematten auch genutzt uns einen Reiseplan zurechtzulegen. Bye bye Flip Flops, welcome back hiking boots!
 



Samstag, 15. Oktober 2011

The show must go on...


 


Schon fast ist die Zeit in Nordamerika um. In den letzten Tagen gab es einiges zu organisieren. Wir haben uns entschlossen, unser rotes, komfortables, vierrädriges Zuhause mit nach Neuseeland zu nehmen! Wir belohnen sie quasi für ihre Treue und Zuverlässigkeit und haben ihre eine Kreuzfahrt über den Pazifik geschenkt. Wir freuen uns schon auf den linksgesteuerten Linksverkehr.
Zwischen Telefonaten, Faxen und Emails blieb aber auch noch Zeit um das vielseitige Kalifornien zu geniessen

Death Valley, das Tal des Todes, macht seinem Namen alle Ehre, denn die Gegend ist karg und eigentlich menschenfeindlich. Obwohl es in der Wüste bekanntlich selten bis nie regnet, starten wir unsere Fahrt im Regen! Aber schon bald bleiben nur noch dicke Wolken übrig und wir wagen einige kurze Wanderungen in den ausgeschliffenen, engen Canyons des Death Valleys. Es ist der flächenmässig grösste Nationalpark der USA und wir fahren einige Stunden durch karge Berge und riesigen Wüstenflächen. Am Ende sind wir froh, dass wir in die von der Umwelt abgeschnittene Gegend ohne Panne durchquert haben und erreichen Las Vegas erst nach dem Eindunkeln.

Trotz Stossverkehr und zigtausend blinkenden Lichtern, die das konzentrierte Fahren nicht einfach machen, fahren wir dem legendären Strip von Las Vegas entlang. Die Strasse ist gesäumt von Casinos und allerlei Touristenattraktionen. Dank Dani , einem Sirnacher Kollegen, der hier arbeitet, müssen wir keinen Camping suchen und erleben Las Vegas von einer anderen Seite. Danke nochmals für deine Gastfreundschaft! Wir schnuppern Casinoluft und versuchen uns an den einarmigen Banditen, doch schon nach kurzer Zeit müssen wir einsehen, dass es uns keinen Spass macht. Und somit begnügen wir uns über den Strip zu schlendern, Leute zu beobachten, die Casinos und Hotelanlagen zu bestaunen und uns ein eigenes Bild von Las Vegas zu machen. 


Nach drei Nächten ist es für uns Zeit nach Los Angeles aufzubrechen, dorthin wo wir den Bus zur Verschiffung abgeben müssen. Einen Campingplatz zu finden ist eine Herausforderung und der Verkehr in und um die riesige Stadt ist enorm. Wir haben uns zwar an die sechsspurigen Highways gewöhnt, aber hier in LA fahren die Autofahrer im Vergleich zu den übrigen Orten, die wir besucht haben, rücksichtslos und halsbrecherisch!


Damit wir auch die letzten 5 Tage nicht heimatlos ohne Babsi in LA auf unseren Flug warten zu müssen, mieten wir uns einen Wagen und packen unsere Rucksäcke inklusive das Zelt um die Zeit an der Küste südlich bis San Diego zu erkunden. Wir fühlen uns wie in einem Rennwagen, denn der weisse Chevyflitzer kann ohne Probleme mit dem übrigen Verkehr mithalten. Bei herrlichem Sonnenschein und kühlen Nächten geniessen wir das Zelten auf einfachste Art und Weise, schauen den vielen Surfern zu, schlendern durch alte katholische Missionen, bereiten uns gedanklich auf die bevorstehenden Tage in Fidschi vor und lassen gleichzeitig die letzten 3 Monate noch einmal Revue passieren! 
Nun sitzen wir am Flughafen von LA und sind bereit zum Abflug nach Fiji. Das Gepäck ist eingecheckt und wir freuen uns auf ein paar entspannte Südseetage.

Montag, 3. Oktober 2011

Ein ganz normaler Reisetag


Gewöhnlich sind wir relativ früh wach. Diesen Morgen erwachen wir auf einem Campingplatz im „Olympic Nationalpark“ im Bundesstaat Washington, Amerika. Wunderschön gelegen in einem gemässigten Regenwald haben wir uns am gestrigen Abend noch ein Plätzchen ergattert. Mit langer Hose und Pullover lassen die Temperaturen ein Frühstück im Freien zu. Unser Tisch ist wie immer reichlich gedeckt, Brot (oder etwas ähnliches), Kaffee, O-Saft, Nutella, Honig, Käse und Salami, am Morgen lassen wir es uns gut gehen. Nach dem Frühstück waschen wir noch unser Geschirr ab und räumen alles wieder in unseren Camper um weiterfahren zu können.
Schnell im Visitor Center des Parks gestoppt, wissen wir auch schon, welche Wanderung wir heute machen möchten. Was hier Wanderung genannt wird, wäre bei uns allerdings dann doch eher ein Spaziergang. Nichts desto trotz entscheiden wir uns für einen Loop. Nach eineinhalb Stunden Fahrt kommen wir am Ausgangspunkt der Wanderung an. Trotz leichtem einsetzendem Regen entschliessen wir uns loszugehen. Zwei Stunden wandern wir durch überaus grünen, wilden und feuchten Wald. Bereits ist es halb zwei und wir sind wieder hungrig. Gemüsedipp zählt zu unseren Favoriten fürs Mittagessen.
Wir entschliessen uns heute noch nach Port Townsend zu fahren. Unser Reiseführer beschreibt es als einen der lohnenswerten Stopps an der Pazifikküste und im Gespräch mit zwei Amis beim Wandern haben wir erfahren, dass dieses Wochenende ein Filmfestival stattfindet. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt müssen wir feststellen, dass der RV Park bereits voll ist und keinen Platz mehr hat für uns. Eine nette Dame erklärt uns aber, dass wir bedenkenlos auf dem nahen Supermarktparkplatz übernachten könnten. Wir schleichen uns also noch schnell in die Campingplatzduschen und parken Babsi anschliessend etwas ausserhalb des Städtchens.
Weil wir heute gratis übernachten und der Nähe zur Kleinstadt sind, entschliessen wir uns auswärts zu Essen. Beim Pizzakurier setzen wir uns an den Tresen und teilen uns eine Pizza nach amerikanischem Stil. Es ist bereits nach neun und höchste Zeit sich zur Leinwand im Zentrum zu begeben. Das Städtchen hat tatsächlich Flair, die alten Häuser beherbergen diverse sehenswerte Läden und Restaurants.
Heute läuft ein Streifen aus dem Jahr 1944 mit Elizabeth Taylor als Elfjährige in der Hauptrolle, na ja. Wir setzen uns trotzdem auf die Strohballen zwischen die Einheimischen und geniessen es wieder einmal unterhalten zu werden. Die Szenerie alleine ist es schon wert eine Weile beobachtet zu werden. Die Leute haben alle ihre Klappstühle mitgebracht und einen möglichst guten Platz zu ergattern. Ausgerüstet mit Wolldecken und Popcorn verfolgen alle gespannt den Film. Wird es spannend oder passiert etwas Überraschendes lebt das Publikum mit. Amerikaner machen keinen Hehl daraus was sie denken oder fühlen, sondern kommunizieren einfach nach Aussen. So bricht auch frenetischer Jubel aus als das kleine Mädchen im Film das Pferderennen gewinnt. Ganz am Schluss applaudieren nochmal alle und dann geht man nach Hause. Wir spazieren die Meile zurück zu unserem Bett und fallen müde aber zufrieden in die Federn. Morgen fahren wir ein ziemliches Stück zum Mount St. Helens und wollen früh raus.

Leider können wir in unserem Blog unmöglich über alles schreiben, was wir tagtäglich erleben. Die ersten zwei Monate sind jedenfalls unheimlich schnell vergangen und wir blicken bereits auf wahnsinnig viele sehr schöne Ereignisse zurück. Im Anhang noch einige jüngere Highlights in Bildern.

Port Townsend, schönes Küstenstädtchen im Norden Washingtons      







Orcas im Norden von Vancouver Island!!!


"Stellar Sealions" am sünnele
Mt. St. Helens (Wo habe ich von dem schon mal gehört? --> Obenstufengeografie!!!)




Wo sind hier die Dinos? Jurassic Park Filmkulisse
Morgendlicher Kampf zwischen Roosevelthirschen
Biking THE BRIDGE
Kein Gold und kein Silber mehr? Nun eine Geisterstadt...