Schon vor drei Jahren endete unsere erste grosse Reise in
Indonesien. Auch nach weiteren 40 Reisetagen gibt es noch immer dutzende Orte
auf diesem riesigen Inselarchipel, die wir gerne besuchen würden.
Diesen Trip starteten wir in Labuan Bajo auf Flores,
Ausgangspunkt zum Komodo Nationalpark. Auf der kleinen vorgelagerten Insel
Kanawa haben wir unser Tauchparadies gefunden. Ein weisser Sandstrand, ein
simpler Bungalow mit Hängematte, ein kleines Restaurant, ein wunderbares
Hausriff und eine familiäre Tauchschule waren Grund genug eine Woche auf der
Insel zu bleiben. Im Komodo Nationalpark sind nicht nur die riesigen Echsen,
sondern auch die faszinierende Unterwasserwelt seit Jahren geschützt. Dies ist
wahrscheinlich der Hauptgrund, dass die hiesigen Tauchgründe zu den besten
weltweit gehören. Fasziniert von wunderbaren Tauchgängen an gesunden Riffen mit
riesigen Schulen tropischer Fische, Haien, Mantas, Schildkröten und winzig
kleinen Seepferdchen wollten wir gar nicht mehr weg von der Insel.
Die Lust noch etwas mehr von Nusa Tengara zu entdecken war
dann doch grösser und hat uns dazu bewegt für eine Woche ein „Motorbike“ zu
mieten und damit Flores zu erkunden. Mit abgespecktem Gepäck haben wir
insgesamt 1050km zurückgelegt und etliche Stunden im Sattel verbracht. Wie fast
sämtliche Inseln Indonesiens ist auch Flores vulkanischen Ursprungs und
entsprechend kurvig waren die Strassen. Von traumhaften Ausblicken begleitet,
haben wir uns abwechslungsweise entlang des Meeres oder auf über tausend Meter
liegenden Hügelzügen fortbewegt. Flores ist lange nicht so touristisch wie Bali
oder Lombok und solche Bleichschnäbel wie wir sind noch eine Attraktion für die
Einheimischen. Durch unzählige „Hello Mister“ Rufe, tausende lachende Gesichter
und winkende Hände war die Fahrt auch für den Passagier auf dem Sozius überaus
kurzweilig. Eigentliches Ziel unseres Roadtrips waren die Kraterseen am Gipfel
des Kelimutu-Vulkans. Nach drei Tagen Fahrt haben wir dieses dann auch erreicht
und den Blick über die drei unterschiedlich gefärbten Seen im Morgenlicht
einige Stunden genossen.
Kuta Lombok ist so gar nicht wie das Pendent auf Bali. Ein
paar Gästehäuser in Familienbesitz und viele kleine Restaurants mit Charme
findet man an diesem Flecken in Südlomboks. Einsame Buchten mit langen weissen
Sandstränden erstrecken sich entlang der gesamten Südküste. Wir waren
hauptsächlich damit beschäftigt diese zu finden um sie anschliessend in aller
Ruhe zu geniessen.
Trotz dem festen Vorsatz auf den letzten Metern unserer
Reise noch etwas „lazy“ zu sein, konnten wir es dann doch nicht lassen und
haben uns aufgemacht den zweithöchsten Vulkan Indonesiens zu besteigen. Drei
Tage dauerte das Trekking zum Gipfel des Gunung Rinjanis und wir sind uns
einig, noch nie so unbequem geschlafen zu haben. Die Nächte waren bitterkalt
und die Wandertage anstrengend, zwischenzeitlich haben wir uns schon fast
gefragt, wieso wir für so etwas bezahlen. Am dritten Tag um zwei Uhr morgens
aufzustehen, war dann auch überhaupt kein Problem, wir waren sowieso schon
wach. Pünktlich zum Sonnenaufgang auf dem Gipfel entschädigte dann ein
atemberaubender Ausblick über ganz Lombok, Sumbawa und Bali für den
kräfteraubenden und trotz niedrigen Temperaturen schweisstreibenden Aufstieg.
Nun sitzen wir endlich auf den Gili Islands, einerseits
etwas wehmütig, weil unsere Reise dem Ende zugeht und andererseits voller
Vorfreude Euch alle bald wieder zu sehen. Die letzten drei Tage haben wir das
Budget ausnahmsweise überzogen und uns
einen richtig schicken Bungalow für 27 Franken gegönnt. Wir erholen uns von den
Strapazen mit ein wenig Schnorcheln und Tauchen, langem Liegen in der
Hängematte und viel Lesen.