Sonntag, 7. August 2011

Vollzählig

 
Etwas ausserhalb von Washington steigen wir im Hotel ab, wo Marco an einem Kongress teilnimmt. Rund um das Resort herum, gibt es nicht allzu viel zu sehen und zu erleben, darum geniessen wir vor allem die Sonne und die Liegestühle. Nach 3 Tagen hat auch Marco Urlaub verdient und wir wechseln ein zentral gelegenes Hotel, wo wir zudem Laura treffen, Marco’s Kollegin aus Florida. Washington bietet für Museumsliebhaber unglaublich viel. Tagelang könnte man durch die Museen, Ausstellungen und Attraktionen streifen. Überall ist der Eintritt frei und die Massen von Touristen werden hervorragend organisiert durchgeschleust. Wir besuchen das Capitol, die riesigen und reich verzierten Hallen sind atemberaubend. An diesem Tag reicht es zeitlich nur noch um in den „National Archives“ die berühmten Dokumente „Declaration of Independence“, „Constutition“,  „The Bill of Rights“ und die Magna Carta zu besichtigen. Denn schon am darauffolgenden Tag, so erfahren wir kurzfristig am Telefon, können wir unseren Bus in Baltimore abholen.
 

 
Der lang erhoffte Tag bricht früh an. Der Wecker reisst uns vor 5 Uhr aus den Federn und wir machen uns auf die einstündige Fahrt nach Baltimore. Wir sind nervös und aufgewühlt, hoffen auf ein problemloses Einführen unserer Babsi und sind gleichzeitig froh, sie bereits heute und nicht erst nach dem Wochenende in Empfang nehmen zu können.
Der Weg zum Spediteur im Hafen Baltimores ist umständlich. Vor allem jedoch aus dem Grund, weil wir gerne die günstigste Variante hätten. Ob uns das geglückt ist, wissen nur die Götter (und die Transportunternehmen). Um halb 9 kommen wir an und haben den Papierkram innert Minuten erledigt. Weil nur eine Person mit dem hafeninternen Escortservice mitfahren kann, sitze ich nun  vor dem Gebäude und warte…
…ich lese, obwohl ich nach ein paar Seiten nichts mehr weiss…
…ich schaue den Leuten zu,  die gerade ihre Pause machen…
…ich höre, ob ich den Motor Babsis schon hören kann…
…ich kaue Kaugummi wie wild, um die Nervosität zu überbrücken…
…ich sehe Richtung Strasse um den roten VW möglichst schnell zu entdecken…
…ich warte sogar darauf, das WC zu suchen, denn ich möchte die Ankunft nicht verpassen.

Kurzum ich sitze zwar auf einer Holzbank, doch es fühlt sich an wie ein Nadelhaufen! Und plötzlich ertönt ein Hupen und Babsi mit breitgrinsendem, gutaussehendem Fahrer biegt um die Ecke. Gross ist die Freude, dass alles reibungslos geklappt hat und der Innenraum unangetastet scheint.
Wir fahren auf der Interstate 95 zurück nach Washington, wo wir noch einen weiteren Tag mit Marco und Laura verbringen. Das Gefühl von Freiheit ist unbeschreiblich, noch viele Tage werden wir sie hoffentlich geniessen können. Gleichzeitig fühlen wir uns beinahe wie zu Hause, da die eigenen vier Wände und vier Ränder nun mit auf der Reise sind.
Waving to Lazlo ;-)


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