Montag, 3. Oktober 2011

Ein ganz normaler Reisetag


Gewöhnlich sind wir relativ früh wach. Diesen Morgen erwachen wir auf einem Campingplatz im „Olympic Nationalpark“ im Bundesstaat Washington, Amerika. Wunderschön gelegen in einem gemässigten Regenwald haben wir uns am gestrigen Abend noch ein Plätzchen ergattert. Mit langer Hose und Pullover lassen die Temperaturen ein Frühstück im Freien zu. Unser Tisch ist wie immer reichlich gedeckt, Brot (oder etwas ähnliches), Kaffee, O-Saft, Nutella, Honig, Käse und Salami, am Morgen lassen wir es uns gut gehen. Nach dem Frühstück waschen wir noch unser Geschirr ab und räumen alles wieder in unseren Camper um weiterfahren zu können.
Schnell im Visitor Center des Parks gestoppt, wissen wir auch schon, welche Wanderung wir heute machen möchten. Was hier Wanderung genannt wird, wäre bei uns allerdings dann doch eher ein Spaziergang. Nichts desto trotz entscheiden wir uns für einen Loop. Nach eineinhalb Stunden Fahrt kommen wir am Ausgangspunkt der Wanderung an. Trotz leichtem einsetzendem Regen entschliessen wir uns loszugehen. Zwei Stunden wandern wir durch überaus grünen, wilden und feuchten Wald. Bereits ist es halb zwei und wir sind wieder hungrig. Gemüsedipp zählt zu unseren Favoriten fürs Mittagessen.
Wir entschliessen uns heute noch nach Port Townsend zu fahren. Unser Reiseführer beschreibt es als einen der lohnenswerten Stopps an der Pazifikküste und im Gespräch mit zwei Amis beim Wandern haben wir erfahren, dass dieses Wochenende ein Filmfestival stattfindet. Nach weiteren zwei Stunden Fahrt müssen wir feststellen, dass der RV Park bereits voll ist und keinen Platz mehr hat für uns. Eine nette Dame erklärt uns aber, dass wir bedenkenlos auf dem nahen Supermarktparkplatz übernachten könnten. Wir schleichen uns also noch schnell in die Campingplatzduschen und parken Babsi anschliessend etwas ausserhalb des Städtchens.
Weil wir heute gratis übernachten und der Nähe zur Kleinstadt sind, entschliessen wir uns auswärts zu Essen. Beim Pizzakurier setzen wir uns an den Tresen und teilen uns eine Pizza nach amerikanischem Stil. Es ist bereits nach neun und höchste Zeit sich zur Leinwand im Zentrum zu begeben. Das Städtchen hat tatsächlich Flair, die alten Häuser beherbergen diverse sehenswerte Läden und Restaurants.
Heute läuft ein Streifen aus dem Jahr 1944 mit Elizabeth Taylor als Elfjährige in der Hauptrolle, na ja. Wir setzen uns trotzdem auf die Strohballen zwischen die Einheimischen und geniessen es wieder einmal unterhalten zu werden. Die Szenerie alleine ist es schon wert eine Weile beobachtet zu werden. Die Leute haben alle ihre Klappstühle mitgebracht und einen möglichst guten Platz zu ergattern. Ausgerüstet mit Wolldecken und Popcorn verfolgen alle gespannt den Film. Wird es spannend oder passiert etwas Überraschendes lebt das Publikum mit. Amerikaner machen keinen Hehl daraus was sie denken oder fühlen, sondern kommunizieren einfach nach Aussen. So bricht auch frenetischer Jubel aus als das kleine Mädchen im Film das Pferderennen gewinnt. Ganz am Schluss applaudieren nochmal alle und dann geht man nach Hause. Wir spazieren die Meile zurück zu unserem Bett und fallen müde aber zufrieden in die Federn. Morgen fahren wir ein ziemliches Stück zum Mount St. Helens und wollen früh raus.

Leider können wir in unserem Blog unmöglich über alles schreiben, was wir tagtäglich erleben. Die ersten zwei Monate sind jedenfalls unheimlich schnell vergangen und wir blicken bereits auf wahnsinnig viele sehr schöne Ereignisse zurück. Im Anhang noch einige jüngere Highlights in Bildern.

Port Townsend, schönes Küstenstädtchen im Norden Washingtons      







Orcas im Norden von Vancouver Island!!!


"Stellar Sealions" am sünnele
Mt. St. Helens (Wo habe ich von dem schon mal gehört? --> Obenstufengeografie!!!)




Wo sind hier die Dinos? Jurassic Park Filmkulisse
Morgendlicher Kampf zwischen Roosevelthirschen
Biking THE BRIDGE
Kein Gold und kein Silber mehr? Nun eine Geisterstadt...

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